Chlebarov, bisher besonders durch konventionelle Leinwandbemalungen und gelegentliche Malaktionen (rituelle Farb-Schüttungen) bekannt, hat für sich eine innovative Technik künstlerischer
Gestaltung entdeckt.
Sie bedient sich der Methode der "Laserbeschriftung", die seit etwa einem Jahrzehnt industriell eingesetzt wird, etwa bei der Herstellung von Microchips. Dabei steuert ein Rechner, ähnlich dem
Plottersystem, einen Laserstrahl, der von verschiedensten Materialien beliebig starke Schichten abträgt. Bestimmte Teile der im Rechner generierten oder eingelesenen Darstellungen lassen sich auf
dem gewählten Material "einbrennen". So entstehen, je nach Einstellung des Lasers, reliefartige Abbildungen bis hin zur Durchlöcherung. Die sensible Steuerung und die Präzision des Lasers
ermöglichen das Abtragen feinster Schichten, so daß beispielsweise auf Papier ein Relief mit Vertiefungen erzeugt werden kann, die lichtdurchlässig sind wie Pergament. Graustufen in der Vorlage
lassen sich durch unterschiedliche Tiefe der Abtragung wiedergeben.
Mit dieser Technik setzt Carla Chlebarov Maßstäbe in der Gestaltungstechnik von Abbildungen. Durch die große Auswahlmöglichkeit der Materialien, die Genauigkeit der Apparatur und die verhältnismäßig schnelle Umsetzung werden hier neue, spannende Wege der Kunst beschritten.
Wer die Arbeiten der Carla Chlebarov kennt, die impulsiv - wuchtig gemalten Bilder, die üppigen Farborgien auf großer Leinwand, wie sie in zahlreichen Ausstellungen Beachtung fanden und finden
werden, der mag sich erst einmal wundern, was die Künstlerin in diesem Katalog präsentiert: kleinformatige, reliefartige, monochrome Bilder, eingebrannt in Papier oder Karton, die sie selbst
„Burned Graphics“ nennt.
Diese Technik ist nicht nur neu im Werk von Carla Chlebarov, sondern in der Kunst allgemein. Es sind sichtbare und fühlbare Resultate von Experimenten mit einer innovativen Technologie.
Nachdem der Computer als Gestaltungsinstrument in der bildenden Kunst längst Einzug gehalten hat, wagt die Künstlerin durch seine Kombination mit der Lasertechnik einen ganz neuen Schritt.
Die Methode der „Laserbeschriftung“ wird seit einigen Jahren industriell eingesetzt, etwa bei der Herstellung von Microchips. Dabei steuert ein Rechner, ähnlich dem Plottersystem, einen
Laserstrahl, der von verschiedensten Materialien beliebig starke Schichten abträgt. Bestimmte Teile der im Rechner generierten oder eingelesenen Darstellungen lassen sich auf dem gewählten
Material einbrennen. So entstehen, je nach Einstellung des Lasers, reliefartige Abbildungen bis zur Durchlöcherung. Die sensible Steuerung und die Präzision Millimeter dünner Schichten, so daß
selbst auf Papier ein Relief erzeugt werden kann. Graustufen in der Vorlage lassen sich durch unterschiedliche Tiefe der Abtragung wiedergeben.
Mit diesem Verfahren setzt Carla Chlebarov Zeichen in Gestaltungstechnik, Form und Ästhetik von Abbildungen. Durch die große Auswahlmöglichkeit der Materialien, die Genauigkeit der Apparatur und
die verhältnismäßig schnelle Umsetzung werden hier neue, spannende Wege der Kunst beschritten.
Die Malerin und Zeichnerin läßt sich in ihrem Entwicklungsprozeß durch den Umgang mit Maschinen keineswegs begrenzen oder einengen, sondern inspirieren und bereichern. Die Darstellungen, in
Zukunft auch großformatig möglich, sind zweifellos Ausdruck einer wilden Künstlernatur, vom Drang getrieben, unaussprechliche Erlebniswelten in Bilder umzusetzen. Das Besondere an diesen Objekten
kann und will nicht primär Technik sein, sondern die Person, die Technik zur Kunstform erklärt und damit entsprechend umgeht. Die Qualität der Werke liegt in der unauflösbaren Interdependenz
zwischen Künstler und Ausdrucksmittel.
So bleibt die Gewißheit, daß Carla Chlebarov die Welt weiterhin in Atem hält mit waghalsigen Expeditionen in unerforschtes Terrain, Hochtechnologien künstlerisch überwandert und vielerseits
Interesse und Neugier weckt.
U. Fischer 96