Carla Chlebarov

Ausstellung im Landgericht Ravensburg

... Wir treten in einen ca. 10 x 20m großen Raum. Hier ist der erste Eindruck: Bilder, Bilder, Bilder .... am Boden? teils zur Rahmung bereit liegend? vor den Wänden, auch in Schichten hintereinander, mittlere und große und die extrem in die Breite gehenden Bilder, die sie dann später "Loungen" nennen wird.
Hier herrscht Fülle, Kargheit und Sachlichkeit zugleich. Es ist eine Intensität spürbar, die von der Malerin ausgeht und in aller Gegenständlichkeit wahrnehmbar bleibt. Was draußen ist, spielt keine Rolle mehr. Schauen wir uns um in der Fülle der Bilder, kommen wir ins Gespräch mit Carla, so ist auf einer sehr unprätentiöse Weise sehr schnell deutlich: Hier ist jemand am Werk, die weiß, was sie tut und warum sie es tut.
An diesem Ort ist die Malerei lebendig Es handelt sich um eine Art Laboratorium, eine Art Experimentierfeld, das weder in einem illusionären Raum liegt, noch eine Art Oase darstellt, sondern in dem sehr real mit Phänomenen der Malerei umgegangen wird, die näher zu beschreiben sein werden und die? Sie werden es kaum glauben, wenn Sie auf das großformatige Bild hier am Eingang schauen? einerseits tief in die Geschichte neuzeitlicher Malerei hineinreichen und andererseits selbstverständlich gewisse Grenzen, die wir uns gerne setzen und aus Gewohnheit beibehalten, sprengen. Genau dies ist ein weiteres Motiv, das uns hier in der Ausstellung begegnet.
Carla selbst drückte es kurz und bündig so aus: "Ich lebe knapp gefährlich, auch in der Welt der Bilder"...

Auszug aus der Eröffnungsrede von Günter Graf anläßlich der Ausstellung im Kunstverein JUSTITIA (Landgericht Ravensburg), Dezember 2004